HSG Fuhlen-Hessisch Oldendorf – TuS Grün-Weiß Himmelsthür 22:23 (12:12)
Trotz eines Dramas in mehreren Akten, dass von Schiller oder Goethe nicht besser hätte verfasst werden können, behalten die Domvorstädter bis zum Spielende die Nerven und gewinnen in Summe verdient bei der zu Hause bis dato ungeschlagenen HSG Fuhlen-Hessisch Oldendorf. Es folgt eine Erzählung von Eis und Feuer, einem verletzten Schiedsrichter, einer etwas deplatzierten Ehrung sowie einem plötzlich verschwundenen Spielball…
Vor dem Spiel standen im Himmelsthürer Lager nicht unbedingt alle Zeichen auf Sieg. Durch die kurzfristigen krankheits- bzw. verletzungsbedingten Ausfälle der Rückraumer Philipp Vallei und Harald König, schob Markus Watermeyer einen privaten Termin beiseite und reiste spontan an, sodass Co-Trainer Danny Hesse zumindest vier nominelle Rückraumspieler und einen weiteren Innenblocker in den Kader berufen konnte.
Nach einer fünfminütigen Abtastphase, die zu einem ausgeglichenen 2:2 führte, konnte der Hausherr zunächst die Führung übernehmen, wobei der Himmelsthürer Abwehrverbund das ganze Spiel eine gute Leistung zeigte, man sich in dieser Phase jedoch zu viele technische Fehler und Unachtsamkeiten leistete, die es der HSG einfach machte Tore zu erzielen. 7:4 war schließlich die höchste Führung der Gastgeber, bevor der TuS auf 8:7 aufschließen konnte. In der 16. Minute kam es dann zum ersten negativen Höhepunkt der Partie, bei dem sich einer der unparteiischen Sportkameraden während einer Umschaltaktion so unglücklich vertrat, dass er fortan nicht mehr ins geschehen eingreifen konnte und das Spiel somit mit einem Schiedsrichter fortgeführt werden musste, der diese undankbare Rolle dann jedoch im Rahmen seiner Möglichkeiten gut ausfüllte. Nach einer etwas längeren Unterbrechung konnte das Spiel schließlich wieder aufgenommen werden, wobei es die Hessisch Oldendorfern besser verstanden diese turbulente Phase für sich zu nutzen und erneut auf 12:9 davon zu ziehen. Die Schlussminuten der ersten Hälfte gehörte dann jedoch noch einmal den Gästen, die bis zum Halbzeitpfiff auf 12:12 aufschließen konnten.
Grundsätzlich zufrieden mit dem eigenen Spiel waren die Domvorstädter bedacht darauf an die guten Aktionen vor der Pause anzuknüpfen und sich ein kleines Polster zu erspielen. Eher unglücklich seitens des Heimvereins war dann die Wahl, mitten auf dem Spielfeld und bei Ablauf der regulären Pausenzeit eine Ehrung der Helfer zu beginnen. Als dann auch noch das Spielgerät, mit dem die Männer von der Fohlenkoppel unerwarteterweise durchaus gut umgehen konnten auf mysteriöse Weise abhandengekommen ist und durch ein anderes ersetzt wurde, schien es mit dem Teufel zuzugehen. Manchmal gibt es diese verflixten Tage.
Wenig beeindruckt von dieser Telenovela legten die Grün-Weißen vor allem in der Abwehr noch einen Zahn zu und ermöglichten den Baxmannstädtern einzig hart erarbeitete Tore, die jedoch auch nicht verhindern konnten, dass Himmelsthür in der 45. Minute das erste Mal mit vier Toren (15:19) in Führung gingen. Doch auch die Hausherren wollten sich noch nicht geschlagen geben, sodass sich eine zwar nicht besonders hochklassige, aber immerhin spannende Schlussphase entwickelte, in der sowohl die Himmelsthürer die Möglichkeit hatten den Sack frühzeitig zu zumachen, obgleich zum Ende für den Gastgeber ebenfalls alle Chancen da waren, noch das Unentschieden zu erzielen. 17:20, 19:21 und 20:23 waren die weiteren Stationen, die bis zum Schlusspfiff in ein 22:23 mündeten. Wenngleich der Sieg tabellarisch keine sonderlichen Auswirkungen hat, beweist der Auftritt der Domvorstädter doch zumindest für die Zukunft, dass „ohne Patte“ nicht automatisch „ohne Punkte“ bedeutet!
„Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Ich finde wir haben unseren Stiefel gut runtergespielt. Ohne Haftmittel sind der ein oder andere technische Fehler und Fehlwurf mehr einfach nicht zu vermeiden, aber die haben wir heute dann durch eine starke Defensivarbeit egalisieren können“, so Co-Trainer Danny Hesse.
Spielfilm: 0:1; 2:2; 5:3; 7:4; 8:7; 12:9; 12:12(HZ); 13:12; 14:14; 15:15; 15:19; 16:20; 19:21; 20:23; 22:23(Ende)
Zeitstrafen: Fuhlen 3 – Himmelsthür 3 (davon eine rote Karte (o.B.))
Siebenmeter: 2/3 – 5/6
Für den TuS aktiv: Jan Kastening, Jannik Hoppe – Adrian Semke (6 Tore/davon 4 Siebenmeter), Daniel Kroll (3), Valentin Rippich (1), Kevin Busche (3), Markus Watermeyer (3), Johannes Hofherr (n.e.), Christopher Kollmann (1/1), Simon Oertel (6), Marlon Janik (n.e.), Sean Dylan Konietzny